Die flachen Brotscheiben mit den charakteristischen, runden Einstanzungen sind einer der vielen Exportschlager, die aus Schweden kommen. Die Bezeichnung Knäckebrot kommt vom schwedischen Wort ‘knäcka’ und bedeutet so viel wie ‘knacken’, ‘brechen’ oder ‘knusprig’. Schon allein dadurch ist ein hoher Wiedererkennungswert gegeben, was sicherlich für den Erfolg des Knäckebrotes nicht abträglich war.
Die klassische Form des Brotes aus Roggen- und Weizenmehl ist eigentlich rund, jedoch kennen wir es in Deutschland meist in eckiger Form. Knäckebrot wurde im Schweden des 15. Jahrhunderts aus Roggenvollkornmehl, Salz und Wasser gebacken. Meist wurden runde Fladen geformt, die dann in der Mitte gelöchert wurden, um sie auf Holzstangen aufhängen zu können. Anschließend wurden sie getrocknet und bei Bedarf einfach abgebrochen – daher stammt wohl der Name, denn das Brechen macht ein typisches Knackgeräusch.
Das Brot ist sehr lange haltbar. Das liegt an dem niedrigen Wasseranteil von unter 8%. Es kann ohne Probleme ein halbes oder sogar ein Jahr lang gelagert werden, ohne zu verderben. Damlas im Mittelalter war dies ein entscheidender Vorteil, denn die Lagerung von Lebensmitteln war ohne Frage ein Problem. Die einfache Herstellung und die lange Lagerung sorgten mitunter für die großen Erfolge des Knäckebrotes – schnell war es nicht nur auf dem Land beliebt, sondern auch in der Stadt. Bäckereien und später auch größere Gewerbebetriebe stellten das Brot her und exportierten es in andere Länder.
Heutzutage wird es in großen Mengen produziert, doch die Herstellungsmethode ist fast noch diesselbe: Man verrührt das Vollkornmehl mit etwas Wasser, Salz, Hefe und nach Bedarf weiteren Gewürzen – denn es gibt mittlerweile viele Sorten – zu einem weichen Teig. Nun wird der Teig gelockert: Entweder als Kaltbrot (mit trockener Luft) oder Warmbrot (mit Wärme und Hefe). Danach muss der Teig ruhen bzw. nachgären, um ihn anschließend zu wälzen. So wird die Oberfläche des Teigs vergrößert und die spätere Backzeit verkürzt. Denn Knäckebrotteig muss nur etwa sieben Minuten bei hoher Hitze gebacken werden, wobei die Hitze anfangs größer ist als zum Ende des Vorgangs. Da der Teig in der Mitte nicht sehr heiß wird, nimmt man an, dass Knäckebrot besonders gesund ist. Denn so werden die wichtigen Nährstoffe des Vollkorns erhalten.
